Hierbei geht es nicht um unser Geld, unsere "Kröten", sondern tatsächlich um die Amphibien. Sobald der Winter seinen Rückzug antritt und die wärmeren Tage kommen, verlassen Frösche und Kröten ihren sicheren Unterschlupf und treten die Reise zu ihren Laichgewässern an. Dabei legen sie unter Umständen sogar mehrere Kilometer Entfernung zurück. Dass dabei die eine oder andere Straße zu überqueren ist, leuchtet ein. Und hier lauert die Gefahr nicht nur für die Amphibien, die auf stark befahrenen Straßen kaum eine Möglichkeit finden unverletzt die Straße zu überqueren, sondern auch für die Autofahrer, die auf einer Schmierschicht aus vielen überfahrenen Kröten ebenfalls eine unheimliche Begegnung, allerdings dann meistens mit einem Baum, erleben können.
Um dem entgegenzuwirken, stellt der Kreis Verden, teilweise gemeinsam mit Naturschutzverbänden, Krötensperren auf. Die nächste befindet sich direkt hinter dem Ortsausgang Richtung Kirchboitzen auf einer geschätzten Länge von mindestens 500 m. Die Kröten und Frösche, die versuchen an der Sperre vorbeizukommen, fallen dabei in eingegrabene Eimer, aus denen Freiwillige sie in den frühen Morgenstunden befreien, dabei ggf. weitere einsammeln und sie sicher auf die andere Straßenseite bringen, so dass sie ihre Laichgewässer erreichen können. [Anm. des Schreiberlings: Handelt es sich bei den Freiwilligen eigentlich auch um Aktivisten? Denn diese Naturschützer handeln tatsächlich, anstatt nur auf einer Demo mitzulaufen. Auf Demos mitlaufende (sind die denn auch Mitläufer?) Aktivisten nannte sich vor einigen Jahren noch "Demonstranten". Aber zugegeben: Aktivist klingt einfach aktiver. Sorry, das war nur ein kurzer gedanklicher Abstecher.] Und auch wegen der zahlreichen Naturschützer, die die Amphibien vor dem Überfahren retten, sollten wir außerordentlich vorsichtig fahren, wenn wir das Hinweisschild "Kröten" sehen oder die grünen Schutzzäune am Straßenrand bemerken. Es ist ein wichtiger, aber wegen Autos mit nicht angepasster Geschwindigkeit, auch gefährlicher Dienst an Natur und Umwelt. Respekt vor diesen Leuten!
Kröten beginnen ihre Wanderung, wenn die Außentemperatur 10 °C beträgt. Sie wachen dann aus ihrer Winterstarre auf und begeben sich auf den Weg. Fällt die Temperatur wieder unter 10 °C, so verfallen sie wieder in eine Winterstarre. So kann es dann auch passieren, dass wir die Frösche und Kröten an manchen Tagen im beginnenden Frühjahr hören, dann wieder nicht und auf einmal scheinen sie wieder da zu sein. Da sie kein Nest zum Überwintern benötigen, suchen sie sich eine kleine Felsspalte, einen netten Komposthaufen oder einen anderen vor Frost schützenden Platz, machen sich klein und warten wieder auf höhere Temperaturen.
Von daher nochmal die Bitte: Fahrt zu Eurer Sicherheit, für das Leben der Kröten und mit Respekt vor den vielen Freiwilligen vorsichtig, wenn ihr an den besagten Stellen vorbeikommt.
Von Jens
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